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Geht mit dem Kohlestrom auch die Industrie?

Geht mit dem Kohlestrom auch die Industrie?


Am Sonntag war es soweit und die letzten drei Atommeiler wurden vom Netz genommen.

Schon heute stöhnen Verbraucher ob privat oder in der Industrie über die hohen Strompreise in Deutschland.

Einige energieintensive Industrien, wie die Aluminiumproduktion, leiden schon heute unter ersten Einschränkungen bei der Produktion. (Quelle: https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/deutschland-schaltet-ab-video-100.html ) Dies kostet Geld und verunsichert Unternehmen und Arbeitnehmer.

Mit dem im Kohlekompromiss verhandelten Zieldatum 2038 sollte der Industrie als Wirtschaftsmotor und den Beschäftigten eine Perspektive geboten werden.

Sicherheit und Bezahlbarkeit braucht diese klare Regelung. Die Äußerung des SM Günther verwundert gerade in den Braunkohle Revieren. Einfach mal die „Kohle vom Markt fliegen lassen“ und somit den mühsam errungenen Kompromiss, trotz unzähliger offener Fragen, vom Tisch zu wischen ist untragbar. Obwohl eine Vielzahl der in Sachsen ansässigen Firmen nach Lösungen suchen, liegt die Grenze des Machbaren schier in der Physik. Dies kann auch das BGR nicht ändern.

Grundlastfähige Erzeugung, wie bis zum Sonntag noch der Atomstrom und bis dato Kohle- und Erdgasstrom, kann bislang Sonne und Wind nicht liefern. Zu Recht fragt die Wirtschaft nach Zeiten der Dunkelflaute in den Wintermonaten und dem Wasserverbrauch bei der forcierten Wasserstofferzeugung. Antworten bleiben bislang rar oder wage. Das reicht nicht aus um den Wirtschaftsstandort und den Wohlstand zusichern. Es braucht kluge Köpfe ohne ideologische Verblendung, die diese Fragen angehen. Eine Lösung wird es aus heutiger Sicht kaum bis 2030 geben. Oder wir importieren einfach den Strom aus dem Ausland. Der europäische Strommarkt macht es möglich und die Quelle scheint egal. Hauptsache kein Atomstrom oder Strom aus CO² intensiver Produktion hier im sauberen Deutschland. Mit uns nicht! Um die Energiewende zu gestalten ist es die Aufgabe der Politik die Auswirkungen unseres Handelns zu betrachten und die Folgeabschätzung vorzunehmen.