Bild Milchvieh

Europäische Kommission legt neue Richtlinie für Industrieemissionen vor

Europäische Kommission legt neue Richtlinie für Industrie-Emissionen vor

Überregulation schadet und verzehrt den Wettbewerb. Schon einmal hat es die EU-Kommission geschafft tausende Schlachthofbetreiber in den Ruin zu treiben. Nun droht dies auch den Milchviehhaltern in der Europäischen Union. Dies ist eine Vollbremsung oder vielmehr Ideologie ohne Fach- und Sachverstand.

Dazu sagt Georg-Ludwig von Breitenbuch, selbst Milchviehalter und Abgeordneter im Sächsischen Landtag: „Ein Milchviehbetrieb ist keine Industrieanlage. Wenn alle Betriebe ab 150 Kühe unter die geplante Richtlinie fallen, zeigt es, dass die Kommission nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. 150 Tiere sind heute notwendig um kostendeckend arbeiten zu können. In den meisten europäischen Ländern braucht es schon heute größere Bestände um als Betrieb zu überleben. Wenn nun Emissionswerte verschärft werden, geht dies völlig an den Forderungen zu mehr Tierwohl vorbei. Überregulation, Ideologie und das absolute Fehlen von Sachverstand sind keine guten Berater, weder auf Landesebene noch in Brüssel.

Dies bekräftigt Dr. Peter Jahr, Agrarexperte im Europäischen Parlament: "Die Kommission legt mal wieder eine Vollbremsung hin. Erst kamen die kleinen Schlachthöfe unter die Mühlen der Bürokratie, dem sollen nun die größtenteils familiengeführten Milchviehbetriebe folgen. So nicht! Mit diesen Vorschlag beschleunigt die Kommission den Strukturwandel in der Landwirtschaft und sagt einer Tierhaltung in Europa den Kampf an. Überregulation ohne Sinn und Verstand! Darum setze ich mich auch auf europäischer Ebene dafür ein, dass diese Richtlinie nicht das Licht der Welt erblickt oder die Landwirtschaft ganz aus der Richtlinie gestrichen wird.“

Nach aktuellen Plänen der EU Kommission sollen zukünftig Milchviehbetriebe ab 150 Kühen bzw. Großvieheinheiten unter die verschärfte Richtlinie für Industrieemissionen fallen. Damit können auch andere Tiere rechnerisch inkludiert werden. Dies, obwohl landwirtschaftliche Betriebe keineswegs mit Betrieben der Chemieindustrie gleich zusetzen sind. Des Weiteren wiederspricht diese Forderung völlig dem Weg hin zu einer tiergerechteren Haltung mit Weidezugang, bei welcher mehr Emissionen frei werden, was in der einfachen Biologie begründet liegt.