Wald 2

Ohne Holz kein Wald - Holzproduktion ist zukünftige Walderhaltung

„In Zukunft ist die Hauptaufgabe nicht die Holzproduktion, sondern daß Wald überhaupt da ist.“ Dieser Aussage des sächsischen Forstministers Wolfram Günther in der Freien Presse ist deutlich zu widersprechen. Denn sie mißachtet die (traditionell) multifunktionale Forstwirtschaft und verrät Unkenntnis von Waldgesetz und Praxis. Denn in unserer modernen und ganzheitlichen Waldwirtschaft haben Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion Gleichrangigkeit. Diese ist in Sachsen gesetzlich vorgeschrieben, und gerade die Nachhaltigkeit, ein Begriff, welcher seine Geburtsstunde durch den Forstökonom Hans Carl von Carlowitz aus Sachsen verdankt, setzt Walderhalt und Waldpflege oben an. Dafür bleibt die Holzproduktion die wichtigste Finanzierungsquelle für alle Waldbesitzer.

Sehenden Auges den Zusammenbruch der Holzproduktion im Klimawandel in Kauf zu nehmen gefährdet Arbeitsplätze und Wertschöpfung, vor allem aber die Gemeinwohlleistungen und Vielfalt unserer Wälder. Tatenlosigkeit würde dem Absterben von Wäldern und damit nicht nur der Vernichtung eines großen Wirtschaftszweiges in Deutschland, sondern auch von Lebensräumen für unzählige Arten gleichkommen. Sie skizziert eine Entwicklung, die von der ökonomischen Nutzlosigkeit unserer Wälder ausgeht. Soll die Waldbetreuung letztendlich nur durch staatlich bezahlte Biologen geführt werden? Das ist weder für den Staatswald noch für Privat- und Körperschaftswälder die richtige Strategie. Denn gerade die nachhaltige Produktion und Verwendung des klimaneutralen und nachwachsenden Rohstoffes Holz muß doch in Zukunft noch intensiver ausgebaut werden als bisher. Deshalb erfordert gute Forstpolitik, den Waldbesitzern Mut zu machen, die aktuellen Waldschäden zu beseitigen und mit Hilfe der in Sachsen vorhandenen Forstkompetenz die richtigen Baumarten für die richtigen Standorte zu finden. Wir dürfen uns nicht einreden lassen, dass unsere Wälder vor ihrem Ende, sondern dass sie und wir mit ihnen vor einem Neuanfang stehen. Damit auch unsere Kinder und Enkel mit Holz bauen und es verarbeiten können. Und mit Holz als nachhaltigem Rohstoff Geld verdienen.

Georg-Ludwig von Breitenbuch MdL

Stellv. Fraktionsvorsitzender

CDU Fraktion im Sächsischen Landtag